Dienstag, 6. April 2010

15 Cent

Was gibt es schlimmeres als enttäuschte Erwartungen?

Natürlich eine rein rhetorische Frage. Es gibt kaum schlimmeres. Die Erwartung länger leben zu wollen, welche dann durch eine plötzliche Krankheit ausgeknockt wird. Die Erwartung auf einen sicheren Arbeitsplatz, was mit einer Kündigung bescheiden wird. Die Erwartung, dass der Tank locker noch für 20 Kilometer reicht und das Stottern des Motors, welches nach Sprit verlangt.

Nun, nichts davon ist mir passiert. Gottseidank. :-) Nein, dieses Mal soll es nicht um etwas hochtrabend schlimmes gehen. Dafür bietet das Jahr sicher noch genug Zeit.

Nein, es geht hier um meine Nebenkostenerstattung aus Mannheim für 2008. Während der kältesten Zeit war ich nämlich nicht dort, sondern schon in Karlsruhe. Und daher rechnete ich mit einer (dringend benötigten und erwarteten) Geldspritze. Hatte ja nicht geheizt und so. Und die kam dann auch:

15cent

15 Cent habe ich bekommen. Weil die anderen Kosten massiv draufgeschlagen haben. Nun, ich hatte seit Jahren die Vermutung, dass die Nebenkostenabrechnungen schmu sind, aber hatte keine Lust dagegen vorzugehen. Selber schuld.

Schade eigentlich. Und damit einhergehend: Sind meine Erinnerungen an Mannheim vielleicht auch nur noch 15 Cent wert? Was sind Erinnerungen überhaupt wert? Darf ich dies alles eigentlich miteinander vermischen?

Ich denke schon.

Wenn man bedenkt, dass man seit dem ersten richtigen Urlaub seit zig Jahren zurückkommt und endlich mal wieder etwas befreit aufatmen konnte. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass der letzte Blogpost vom 30. Dezember war und Erwartung auf ein besseres 2010 bisher sich, freundlichst ausgedrückt, in Rauch auflöst...

Und wieder zugegeben: Ich jammer eigentlich auf hohem Niveau. Aber da weder Mr. Bingham glücklich geworden ist, noch Mr. Goode wirklich zufrieden ist, wieso sollte ich dann nicht auch unzufrieden sein? Eine Woche Fuerteventura war sehr angenehm. Und irgendwie muss ja der Resturlaub auch noch weg.

Alles halt ein bisschen wirr. Aber sicher nicht mehr Wert als 15 Cent und Erinnerungen an die Studienzeit in Mannheim.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Rosebud

Nein, ich habe den Film Citizen Kane niemals gesehen. Allerdings weiss ich nun mit der Hilfe von Wikipedia woher das Wort "Rosebud" kommt, was wohl auch Ideengeber war für die Veranstalter meines absoluten Lieblingsfilmfests.

Schon erstaunlich, was für Filme man aus einem Kindheitstrauma so basteln kann. Der olle Siggi wäre sicher hocherfreut gewesen. Ob ich mir den Film anschauen werde? Keine Ahnung, wohl eher nicht (zumal es auf einem bekannten Videoportal eh das Ende zu sehen gibt).

Aber wie bin ich auf den Film gekommen? Nun, ich fand die Kinokritiken von Ebert und Siskel schon immer toll. Umso schockierender für mich, dass Siskel schon seit mehr als 10 Jahren tot ist und Ebert seit mehr als einem Jahr nicht mehr sprechen kann...

Verpasse ich wirklich soviel vom Leben? Ich fürchte es fast. Nicht das ich in der Zwischenzeit faul gewesen wäre, aber irgendwie scheint mir meine Priorisierung im letzten Jahrzehnt etwas, nennen wir es mal vorsichtig, suboptimal gewesen zu sein. Naja... vielleicht ist es ja auch nur eine aufkommende Midlife-Crisis, wobei trotz meines etwas fortgeschritteneren Alters vielleicht eine Quarterlife-Crisis eher angebracht wäre.

Und? Was macht man dagegen? Gute Vorsätze fürs neue Jahr überlegen? Oder vielleicht doch nicht mehr von Anderen ins eigene Leben reinpfuschen lassen? Das Lied "Kraft" von Bosse wäre vielleicht (mal wieder...) eine gute Idee...


Bosse - Kraft

Christopher | MySpace Video

Montag, 14. Dezember 2009

Du bist nicht vergessen, Niko...

...niemals...

kerze-final2

Samstag, 12. Dezember 2009

Hochleveln?

In der aktuelle Gee findet sich die letzte Kolumne von Tobias O. Meissner (leider derzeit online nicht verfügbar). Ich habe glaube ich die Kolumne vielleicht nur 2-3 mal gelesen. Aber wenn dann doch etwas eingestellt wird, dann schaut man doch nochmals genauer hin.

Das ganze Leben ist nur ein Spiel und wir sind nur die Avatare, so jedenfalls der Tenor. Ein stetiges Hochleveln, mit der Chance auf Subquests und Extraitems. Irgendwie unbefriedigend der Gedanke, aber wahrscheinlich doch die Wahrheit. Egal ob es sich nun um den 08/15-Bürokämpfer handelt oder um die engagierte Karrierefrau.

Nur das Beschreiben des Scheiterns hatte einen schmerzlichen Beigeschmack, der mich an den Tod von Robert Enke erinnert hat. Unerwiederte Liebe oder die Monotonie des Alltags können zu einem vorzeitigen physischen und/oder psychischen Game Over führen, genauso wie eben auch andere Gegebenheiten, wie etwa "normalere Krankheiten" (zu der hoffentlich auch das Krankheitsbild der Depression irgendwann mal gehören wird).

Der Autor gibt sich auch nicht die Mühe, einen möglichst vorteilhaften Weg zu beschreiben. Es gibt wahrscheinlich auch keinen. Vielleicht wäre es nur wichtig, sich einen Wunschlevel zu setzen und wenn man diesen erreicht hat, dann damit zufrieden zu sein. Oder doch nicht? Aber vor eines hätte ich wirklich Angst: Den Gott-Modus, egal ob nun in Himmel oder Hölle. Dies fand ich schon immer langweilig...

Freitag, 6. November 2009

Semesterbeginn

Zugegeben, der Semesterbeginn ist schon etwas länger her. Aber ich hab mich wieder an einen Cartoon der Times Higher Education erinnert:

Seminar

Passt perfekt! ;-)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Später? Jetzt...

"Früher hatte man Angst, etwas zu verpassen, weil man nicht auf einer bestimmten Party erschienen ist. Heute befürchtet man was Wichtiges zu verpassen, eben weil man am Abend zuvor auf diese Party gegangen ist."
Dieses schöne Zitat habe ich aus dem Buch "Und plötzlich ist später jetzt" von Elena Senft. Ein doch arg gehyptes Buch, was es allerdings auch zurecht ist. Wenigstens für mich beschreibt es eindringlich (trotz doch teilweise weiblicher Sicht), dass man die Phase des Erwachsenwerdens erreicht hat, man aber partout sich dafür weder bereit noch ausreichend gewappnet fühlt.

Wie oft hat man doch gesagt "ich mach dies später" oder "später ist auch noch Zeit"... und dann klopft die Zeit an der Tür, schreit einen mit "JETZT" an und man ist nur verdutzt. Und weg ist die Chance... denn wenn später jetzt ist, dann ist es doch meistens eben nur eines: Zu spät...

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Time will tell...

Manchmal bin ich schon etwas schockiert, wenn ich sehe wie schnell die Zeit vergeht und man nicht darüber nachdenkt. Mein Rechner ist nun bald 4 Jahre alt. Ich nutze Vista scheinbar seit knapp 3 Jahren. Dies alles fällt mir grade auf, weil ich meine Belege ausmiste. Wo ist bloss die Zeit geblieben? Aber hatte ich wirklich viel Zeit zum Nachdenken in Berlin, Athen oder Nizza?

Nicht wirklich, aber doch genug um eben diese seltsame Zeitwahrnehmung zu registrieren. Immerhin wird man alt, verträgt kaum noch viel Alkohol (oder wenigstens subjektiv weniger als ein Bierfass, welches man früher einfach so reingezischt hat) und schreibt ausserdem nach mid-life-crisis klingende Blogbeiträge. Wobei ich persönlich ja eben nicht genug Zeit habe, um über so etwas nachzudenken. Zumal in weniger als zwei Wochen die vordere drei meines Alters einen Zwilling bekommt.

Vielleicht komme ich ja im Kranzbach wieder etwas zum Entspannen. Oder zum bescheuerte Gedanken machen. Denn das Problem an "time will tell" ist nämlich, dass man auch zuhören muss. Aber wer will schon gerne die Wahrheit hören...

Dienstag, 9. Juni 2009

"everyone likes a holygrail"

"everyone likes a holygrail" - Dieses schöne Zitat habe ich heute während unseres ersten Reviewmeetings im Projekt MATURE von Graham Attwell via Skype zu lesen bekommen. Der Heilige Gral ist etwas, wonach wir alle streben, sei es allgemein in unserem Leben, auf der Arbeit oder sonstwo. Wir versuchen etwas ohne Makel zu erreichen und wahrscheinlich dem ganzen einen Sinn zu geben. Oder wenigstens dem Streben einen Sinn zu geben.

Genau wir meiner Suche nach motivationalen Hilfen für die Verringerung von Nutzungs-Barrieren im Bereich Web 2.0. Bloss wie schafft man das? Auf die Barrieren orientieren oder doch lieber versuchen die Nutzung zu unterstützen? Beides? Alles doch sehr knifflig, aber an empirischen Studien wird definitiv kein Weg vorbeiführen.

Fragt sich bloss was einfacher zu lösen ist: Die Gralssuche für das eigene Leben oder für die Arbeit? Egal, jeder mag einen Heiligen Gral, egal wie er nun wirklich am Ende aussehen mag. Ideen?

Nachteule

Mein Blog. Hier.

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